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Das Wertegerüst ist altersübergreifend stabil

Simon Schnetzer ist einer der führenden Jugendforscher in Europa sowie Experte für die Generationen Y, Z und Alpha. Die Jugendforschung sieht er als Beteiligung junger Menschen an der Zukunftsgestaltung.

Herr Schnetzer, was imponiert Ihnen an den Generationen, die Sie erforschen?

Das Spannendste ist die Lebensphase Jugend. Eine Zeit, in der so viele Fragezeichen im Kopf stehen: „Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Wo will ich mal leben? Wer sind meine Freunde?“ Das ist jene Phase, in der all diese Fragezeichen noch keine Rufzeichen bekommen, sondern man sich erst mal ausprobieren muss.

Was können sich ältere Generationen von den Jungen abschauen?

Man kann sich an vieles erinnern, das in uns allen steckt, wir aber im Laufe der Zeit verlernt haben: die Neugierde, sich auf Neues einzulassen. Die Offenheit, dass sich Dinge verändern. Die Unvoreingenommenheit gegenüber Fremdartigem – junge Menschen wachsen mit der Gesellschaft von morgen auf.

Welche Werte sind der Jugend von heute wichtig?

Das Wertegerüst ist altersgruppenübergreifend stabil – sowohl bei einer Generation Z als auch bei den Babyboomern sind Gesundheit, Familie, Freiheit, Sicherheit, Freundschaft wesentlich. Das zeigt sich auch bei dem, was man sich von einem Arbeitgeber erwartet: Gute Arbeitsatmosphäre, gute Führungskräfte, Work-Life-Balance – das ist für Ältere wie Jüngere gleichermaßen wichtig.

Mit welchen Vorurteilen werden die Generationen Y, Z und Alpha oftmals konfrontiert?

Das Vorurteil schlechthin ist, dass sie faul und fordernd sind. Dass sie nichts mehr leisten, aber trotzdem mehr Geld verdienen wollen. Das ist ein total schwieriges Thema – weil, wenn wir jungen Menschen vorhalten, sie seien faul, glauben sie es irgendwann tatsächlich. Aber wir haben nur diese eine Jugend und wir müssen schauen, wie wir deren Potenzial wecken, wie wir sie für Themen der Zukunft begeistern können.

Wie gelingt es als Arbeitgeber, junge Menschen für sich zu gewinnen und langfristig zu halten?

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man es sich zum Ziel macht, die Menschen zu binden. Bindung passiert jedoch nicht zufällig. Das Hinhören und das Wahrnehmen von Bedürfnissen auf Seite des Arbeitgebers und das Sich-gefördert-Fühlen auf Seite des Arbeitnehmers erzeugt Bindung.

Was erwarten die Generationen Y, Z und Alpha von ihrem Arbeitgeber?

Das Leben der jungen Menschen tickt schnell. Ihre Erwartungshaltung an Feedback und Rückmeldung ist hoch. Diese schnelle Taktung macht vielen Arbeitgebern zu schaffen. Gleichzeitig haben junge Menschen oft Angst, Entscheidungen zu treffen. Sie sind unverbindlich – was für Arbeitgeber eine besonders harte Nuss ist. Und, Respektparameter sind für junge Menschen andere, auch weil sie anders, liberaler erzogen werden.

Was braucht es konkret in der Hospitalitybranche, um gute Arbeitskräfte zu finden?

Es ist ganz zentral, als Mitarbeiter sozial am Arbeitsort ankommen zu können. Viele sind ja Arbeitsnomaden und arbeiten nicht unbedingt dort, wo sie aufgewachsen sind, sondern ziehen dafür zu. Wer sich nicht im Ort etabliert, keinen neuen Freundeskreis aufbaut oder eine Partnerschaft findet, ist ganz schnell wieder weg. Das heißt, das Engagement eines Arbeitgebers muss nicht nur sein, dass sich die Mitarbeiter in der Arbeit wohlfühlen, sondern auch im Ort.

Text: Eva Pohn
Bild: pio-mars
11. September 2024
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